Mode 1968 - Mode ohne Männer

Im Modejahr 1968 standen die Frauen vor einem modischen Zwiespalt. Auf der einen Seite galt es, sich zwischen der Option, immer mehr Haut zu zeigen und auf der anderen Seite für die entgegensetzen Linie, die eine hochgeschlossene Trageweise forderte, zu entscheiden. So standen kurze Röcke unter dem Motto "Transparentmode" zur Auswahl oder strenge Kostüme, die aus Hosenanzügen und dem hochgeschlossenen "kleinen Schwarzen" bestanden.
Der Mini war aber noch lange nicht bereit, abzudanken. Er hatte sich gerade erst richtig durchgesetzt. Es wurde sogar noch mehr Bein in der modernen Trageweise gefordert. Sowohl der Frühling als auch der Sommer waren dabei von bunten und bedruckten Stoffen geprägt. Diese wurden mit Crêpe, Seide, Synthetics und Baumwolle ganz getreu dem Motto der "Hippiemode" mit Karos, Ornamenten oder Blumen bedruckt und zu weiten, kurzen Kleidern oder Röcken verwandelt. Doch auch Liebhaber der Romantik kamen in jenem Jahr nicht zu kurz. So wurden pastellfarbene und schwingende Kleider und Röcke präsentiert, die mit Glockenvolants und Spitzen bestückt und durch dazu passende Hüte aus Organza oder Tüll erweitert wurden.
Die Bademode forderte eine Menge nackter Haut von der Frau. Das Oberteil des Bikinis wurde durch große Plastikblumen ersetzt und mit Ketten befestigten Haftschalen ergänzt, die gerade einmal das "Oben ohne" verhinderten. Mehr Bewegungsfreiheit und Sicherheit sollte der als Accessoire aufgesetzte Gürtel, der meist aus Frottee bestand, bei dem traditionellen Einteiler bzw. Bikini garantieren. Ebenso bestand die Bademode auch aus Plastik, Leder oder Häkelgarn.
Bei Weitem nicht nur am Strand sollte aber immer mehr Haut präsentiert werden. Die Figur wird generell kaum noch verdeckt, sondern lediglich umhüllt. Der ultimative Verkaufsschlager wurde die so genannte "Transparentmode". Die neuen Kreationen wurden auf nackter Haut aus durchsichtigem Organdy getragen, welcher eher eine Bluse als ein Kleid vermuten ließ. Trotz des modischen Trends hatten aber nur wenige Frauen den Mut, in dieser Mode der leichten Bekleidung auch in die Öffentlichkeit zu gehen. So beschränkte sich Yves Saint Laurents "Zurück zur Natur" in seinen transparenten Kreationen dann doch bestenfalls auf den Gebrauch im eigenen Heim oder für den eigenen Ehemann.
Als völlig neuer Trend des Jahres erwies sich die Damenhose auf dem Markt. Diese sollte auch außerhalb von Haus und Freizeit getragen werden können. Es gelang dieser Mode, mit den "Bloomers" im Sommer einen Durchbruch zu erringen und den Pluderschnitt der Mini-Hose an die modebewusste Frau zu bringen. Diese wurde in den meisten Fällen mit der Jacke oder Bluse kombiniert und zu Strümpfen, die knielang waren, getragen.
Der Mann musste damit endgültig sein "Recht auf Hose" als Zeichen der Autorität abgeben. Dies führte zum Jahresende unweigerlich dazu, dass sich im Zuge der weiblichen Emanzipation auch die "echte Hose" für die Frau durchsetzte und seither nicht mehr aus dem Modebewusstsein wegzudenken war. Das zu den Knöcheln reichende und von oben nach unten weiter werdende neue Kleidungsstück der Frauen wurde meist aus Jersey, Wolle oder Tweed gefertigt. Robuste Schuhe mit hohen Blockabsätzen, die meist aus Lackleder bestanden oder mit Schnallen versehen waren, ergänzten dabei das neu entdeckte Outfit der emanzipationsbewussten Frauen.(MB)

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