Mode 1992 - Eine Frau kreierte, was Männer gern trugen
Die sportlich-feminine Linie hatte die Damenmode im Griff. Wadenlange Wickelröcke mit Hot-Pants etablierten sich, der Schlitz bis zur Taille war akzeptiert. Der Herrenmode nahm sich eine Frau an. Die Amerikanerin Donna Karan wurde vom Council Of Fashion Designers Of America (CFDA) zur „Herrenmodedesignerin des Jahres“ gewählt. Den Männern kam ihr Stil entgegen. Die wenigen Teile, die alle untereinander kombinierbar sein mussten, waren aus edelsten Materialien, passten zu jedem Anlass. Die Damen hingen an den Leggins. Wegen ihrer Bequemlichkeit behaupteten die sich noch immer. Aus Lurexlycra trug man sie in der Disco. Aus Jersey gaben sie der Hausbekleidung einen modischen Anstrich. Man konnte sie als Dreierpack im Supermarkt kaufen oder die Modelle von Gianni Versace tragen, die mit neobarocken Mustern oder Marilyn-Monroe-Gesichtern beeindruckten. Die beliebten Tütü-Röckchen hielten sich auch weiter in der alltäglichen Jugend-Bekleidung. In Kombination mit der kurzen Jeansjacke bekamen sie eine sportliche Note. Extravagant war die Kombination mit der Perfecto-Jacke, die an Marlon Brando in „Die Wilden“ erinnerte. Karl Lagerfeld gab dieser Kleidung den modischen i-Punkt. Er kreierte Jeans- oder Lederjacken zu Chanel-Kostümen.
Das Jahr 1992 brachte das Aus für den Swinger-Mantel, der sich über Jahre in den Mode-Charts gehalten hatte. Der neue Damenmantel fiel lose herab und war wadenlang. Der sportlichen Linie wurden lange Parkas gerecht. Das regenreiche Schottland ließ grüßen: John Barbour bescherte dem Markt ein praktisches Outdoor-Outfit. Die einstige Wachsjacke gab es nun in allen Farben und Materialien. Von waldigem Grün über Holzbraun bis hin zu Marineblau trug man sie mit oder ohne Cordsamtkragen. Aus den 80ern hatte es das Flanellhemd in die 90er geschafft und der Amerikaner Ralph Lauren machte den Country-Stil tragbar.
In Deutschland wurde zunehmend Umweltschutz thematisiert. Britta Steilmanns „Awakenings“ oder „ecollection“ von Esprit waren Vorreiter der Öko-Linien. Die Verbraucher-Akzeptanz blieb jedoch aus. Das Öko-Image kämpfte gegen den Schlabber-Look der 70er vorerst vergeblich.(MB)
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