Schmuck der 60er Jahre
Nicht nur die Kleidung macht einen Menschen aus – auch der bevorzugte
Schmuck charakterisiert uns und ist ein Spiegel unseres Geschmacks,
aber auch des aktuellen Zeitgeistes.
In den 60er Jahren – zu Zeiten des ausgehenden deutschen
Wirtschaftswunders - trug man auch in Sachen Schmuck Dinge, die uns
heute vielleicht nicht mehr gefallen oder die gerade wegen ihrer
Besonderheit eine Wiederauferstehung feiern.
Besonders beliebt waren Ketten, Armbänder und Broschen aus
Elfenbein, ehe man die Elefanten unter Naturschutz stellte und das
Material dadurch seltener und wertvoller wurde. Geschnitzte Blumen,
die naturellen Vorbildern nachempfunden waren wie Stiefmütterchen
und Rosen fanden sich hier zu Hauf. Die aus Elfenbeinperlen
geformten Ketten waren zumeist verknotet oder mit einem
Schraubverschluss versehen. Der warme hellbeige Farbton passte
sowohl zu eleganter als auch sportlicher Kleidung.
Männer trugen ausgefallene Siegelringe, auf denen entweder die
persönlichen Initialen geprägt waren oder die mit einem polierten
Stein versehen waren. Besonders beliebt war hier der blaue
Lapislazuli oder tiefschwarze Steine und die Ringe waren fast immer
sehr pompös und aus Gold und wurden von den Herren am kleinen Finger
getragen. Passend dazu trug Mann oft viereckige Manschettenknöpfe,
die mit den gleichen Steinen verziert waren.
Die Broschen der 1960er Jahre waren eigentümliche Metallgebilde in
Schleifen oder Blumenform, die häufig mit einzelnen Perlen oder
vielen Strasssteinchen verziert waren.
Auch das Motiv des Schmetterlings oder der Libellenkörper wurden in
allen Formen sowohl für Broschen aber auch für Kettenanhänger und
Ohrringe sehr häufig verwendet. Nicht immer musste dieser Schmuck
echt sein, die farbliche Gestaltung ging aber fast immer ins Goldene
und implizierte so einen besonderen Wert des Schmuckstückes. Viele
Frauen trugen auch die beliebten Kameen, die es ebenfalls als
Anhänger oder Brosche gab. Auf zartroséfarbenem Material schimmerte
hier die durchsichtige weiße Abbildung einer Frauengestalt mit
hochgestecktem Haar. Ein besonderer personalisierter Anhänger war
das Medaillon, in dessen Innerem ein Bild des Liebsten Platz hatte
und das auf der Vorderseite neben schönen eingravierten
Blumenmotiven oft auch die Initialen enthielt.
Gold war in jedem Fall die vorherrschende Metallart für die
Schmuckherstellung. Sollte dieser Echt sein, wurden oft Granate oder
Amethyste, Topase oder Turmaline als Stein verarbeitet. Und auch die
gefasste Goldmünze oder der schwere Maria Theresientaler baumelte an
manchem langen Kettenband, das wie geflochten wirkte, über der
Damenbrust.
Die Uhrenmode war schlicht. Entweder trug man schmale goldene
Armbänder, an denen höchstens pfenniggroße Uhrwerke befestigt waren
oder geflochtene schwarze Uhrenbänder. Auf diesen Uhren befanden
sich oft keine Ziffern sondern chronologische Markierungen. Auch
Steine wurden bei diesen Uhren gerne mit verarbeitet. Die Herrenuhr
war schlicht und aus Gold, ebenfalls mit einem schlichten Metall -
oder einem braunen oder schwarzen Lederarmband versehen.
Weitere Modejahre der 60er